Ich bin mir nicht sicher was heute Nacht lauter war: Das Heavy-Metal Konzert in der Nähe oder mein einige Meter entfernter, schnarchender Zeltnachbar. Diese Kombination war zumindest keine Gute, um an Schlaf in dieser Nacht zu kommen. Entsprechend gerädert wachte ich morgens auf. Nach Abbau des Zeltes und einem kleinen Frühstück fuhr ich zunächst Richtung Torgau, wo ich auf Special K, meine Tourenbekanntschaft von gestern wartete. Wir hatten uns um 7:30h verabredet, um den ersten Teil der heutigen Etappe an der Elbe zusammen zu fahren. Etwas erstaunt stellte ich fest, dass ich vor einigen Jahren schon einmal in dem selben Hotel untergekommen war, in dem sie die Nacht verbracht hat. Damals war ich dienstlich in Torgau. Zufälle gibt's...😄
Gemeinsam fuhren wir weiter an der Elbe entlang und trotztem dem Gegenwind zusammen. Geteiltes Leid ist immerhin halbes Leid.
Bis nach Lutherstadt Wittenberg führte uns der gemeinsame Weg. Hier angekommen kehrten wir noch in eine kleine Gaststätte ein, tranken etwas zusammen und unterhielten uns. Danach ging es das letzte gemeinsame Stück bis zum Markt, wo sich unsere Wege trennten.
Special K fährt in Deutschland noch bis Kiel, setzt mit der Fähre bis Kleipeda über und strampelt von dort nach Warschau. Mein nächstes Etappenziel ist dagegen Berlin.
Es hat mich sehr gefreut mit Dir zusammen zu fahren und gemeinsam dem Wind zu trotzen. Kannst Dich jederzeit gern wieder in meinem Windschatten ausruhen😆
Hinter Wittenberg war sehr schnell zu merken, dass ich mich von der Elbe gelöst hatte. Die Wege wurden schlagartig unwegsamer und es gab wieder deutlich mehr Höhenmeter zu bezwingen. Dafür kam der Wind nicht mehr direkt, sondern nur noch schräg von vorn. Man kann halt nicht alles haben...
Noch bis nach Raben führte mich mein Weg, wo ich diesmal keinen Campingplatz, sondern eine kleine urige Heuherberge mit Zeltgelegenheit fand. Kaum stand mein Zelt, bekam ich von den Eigentümern eine Einladung zum Abendbrot, die ich dankend annahm. Es gab eine Suppe mit Kräutern und Gemüse aus dem eigenen Garten, die hervorragend schmeckte. Ich wünschte ich könnte so gut kochen und auch noch mit so einfachen Zutaten. Diesen Wunsch laut geäußert bekam ich prompt einen kleinen Crashkurs in Kräuterkunde. Mal sehen ob das bei meinen zukünftigen Kochversuchen hilft😉
Schlafen werde ich hier denke ich deutlich besser als gestern, es sind keine Konzerte hörbar, meine Zeltnachbarn sind ein gutes Stück entfernt und eine Luftmatratze bräuchte ich hier gar nicht, ich habe mein Zelt auf traumhaft weichem Moos aufbauen können.
Morgens halb Acht in Torgau
Moin Sönke, das klingt ja nach einem richtig tollen Tag. Hoffe es ergibt sich irgendwann die Gelegenheit ,uns von deinen neuen Kochkünsten Dank Kräuterkunde zu überzeugen.