Etappe 14 Kalvehave nach Koge
Die Flohmarktsaison hat begonnen! Aber warum den ganzen Plunder irgendwohin schleppen, aufbauen und dann auch noch auf Interessenten warten, wenn es doch viel einfacher geht? Kurzerhand wird hier alles, was nicht niet und nagelfest ist vor die Tür gestellt, Preisschild dran, fertig. Auf meiner heutigen Etappe habe ich dabei so ziemlich alles gesehen. Angefangen bei selbst gemachter Marmelade und Honig, Früchten, Flip Flops, Gläsern, Porzellan bis hin zu ganzen Hausständen bestehend aus Stühlen, Sesseln, Grills, etc. Überall findet man mehr oder minder professionell aufgebarte Dinge - direkt vor den Haustüren. Zu sehen ist selten jemand, nur eine kleine Kasse oder Dose steht neben den käuflich zu erwerben Dingen. Irgendwie ist das ein tolles Prinzip, viel besser als wegwerfen und neu kaufen. Und es scheint ja zu funktionieren.
Mein Weg führte mich heute zunächst ins Landesinnere wo ich direkt wieder Gesellschaft fand: Ein Mann mittleren Alters fuhr ebenfalls allein in die gleiche Richtung. So kamen wir schnell ins Gespräch und radelten gemeinsam Richtung Kopenhagen. Nach einiger Zeit trennten sich allerdings unsere Wege, da ich den langen Küstenwege einschlug, er hingegen den direkten Weg querfeldein. Das hatte für mich den Vorteil zumindest ganz kurz mal wieder in den Genuß von Rückenwind zu kommen. In Koge legte ich eine Punktlandung von exakt 100 geradelten Kilometern hin und schlug mein Zelt auf einem Campingplatz nahe Koge auf. Nach dem Einkaufen traf ich auf den Niederländer Bart, laut Visitenkarte "Photographer, Bartender, Signmaker, Friend and Buddy" Er fährt mit seinem Rad von Holland nach Norwegen, um dort ein Jahr zu verbringen. Als was? Das konnte er noch nicht sagen, aber "irgendwas wird sich schon ergeben". Ich muss gestehen, dass ich eine gewisse Bewunderung für ihn empfinde. Einfach so ins Unbekannte aufzubrechen, um zu sehen was sich so ergibt, das imponierte mir schon. Gepäck genug scheint er jedenfalls dabei zu haben. Jeder Zentimeter seines (Elektro) Rades ist mit Taschen belegt. Allein seine hintere Tasche wiegt so viel wie meine komplette Ausrüstung. Wir fachsimpelten noch eine Weile bevor wir uns gegenseitig eine sichere Reise wünschten und uns verabschiedeten. Zurück am Campingplatz gehe ich jetzt erst einmal meiner gewohnten Routine nach. Danach schaue ich mal, ob es in Koge noch etwas zu entdecken gibt, heute liege ich eigentlich ganz gut in der Zeit.
Was? Da müssen wir doch tatsächlich das Eulerische Unwort hier im Blog lesen: E-Bike.. 😁 Dachte schon ich hab mich verlesen 😂 Oh, Euler ich glaub die permanente Sonnenbestrahlung bekommt Dir nicht...
Das E-Bike befürworte ich natürlich nicht! Aber er meinte er hätte das Rad geschenkt bekommen und einem geschenkten Gaul...