Mein ursprünglicher Plan bestand darin, Amsterdam nordwärts zu verlassen und den Afsluitdijk, den Abschlussdamm zu befahren. Dieser trennt die Nordsee vom IJsselmeer und dient als wichtigstes Bauwerk zum Schutz gegen Sturmfluten. Leider wird er derzeit wegen des steigenden Meeresspiegels zukunftsfähig gemacht, sprich erhöht und ist mit dem Rad nicht befahrbar. Es gibt zwar einen Busshuttleservice, aber das war mir dann doch zu bequem. Plan B war daher die Überquerung des Houtribdijk, der das IJsselmeer vom Markermeer trennt. Dies war allerdings ein Kampf um jeden Meter, denn bereits am Vormittag wehte ein kräftiger Wind, der so ohne Strauch oder Baum das Vorankommen stark erschwerte. Gelohnt hat es sich aber, denn die Weite und das Radeln zwischen den Meeren war sehr eindrucksvoll. Schließlich erreichte ich die andere Seite, wo ich mir nach diesem Kraftakt eine kleine Pause an der Schleuse gönnte. Die Gelegenheit war günstig, denn just wurden ein großer Tanker und Segelschiffe geschleust. Plötzlich ertönte eine laute Stimme aus einem Lautsprecher. Verstanden hab ich zwar kein Wort, die aufheulenden Sirenen und Signalleuchten deutete ich aber als: Pause beendet, sieh zu, dass Du Land gewinnst. Denn unbewusst stand ich mitten auf der Hebebrücke, die sich nach meinem Verlassen in die Höhe reckte. Zum Glück hatte ich mich für die richtige Seite entschieden und so radelte ich weiter Richtung Leylstad, wo ich meinen zweiten Pausenteil am Hafen genoss. Bis nach Ijsslmuinden ging es anschließend noch, wo ich einen netten kleinen Platz für mein Zelt fand.
Ein nettes Abschiedsgeschenk am morgen aus Amsterdam