Etappe 19 Hobro nach Noerre Snede
Wer hätte das gedacht? Dänemark, genauer gesagt Jütland kann ganz schön schön sein - und hügelig! Nachdem ich gestern größtenteils an der Ostseeküste gefahren bin, orientierte ich mich heute Richtung Landesinnere. Ab Vilborg folgte ich dem Ochsenweg oder Hærvejen, wie er hier genannt wird. Wie der Name schon sagt wurden über diesen Weg früher Ochsen zu den Handelszentren Lübeck, Hamburg und Wedel getrieben. Und wie damals die Tiere musste auch ich heute ordentlich Höhenmeter überwinden. Die Hügel waren allesamt nicht sonderlich hoch, aber dafür zahlreich. Kaum ein Abschnitt an dem es nicht bergauf oder bergab ging. Das zerrte schon gehörig an meinen Kräften. Hinzu kam die immer sengendere Sonne, die mich abzufackeln versuchte. Zwischenzeitlich zeigte mein Thermometer 41 Grad! Und dann musste auch noch das Werkzeug wieder raus. Zum Glück aber diesmal nicht für meinen Reifen. Ein Rennradfahrer kam mir Barfuß laufend entgegen. Auf die Frage was los sei deutete er auf seinen platten Hinterreifen. Ich bot ihm an zu helfen und er willigte dankend ein. Die Panne war schnell behoben. Wir unterhielten uns noch ein wenig ehe er von dannen zog.
Da die Sonne auch weiterhin versuchte mir Löcher in den Kopf zu brennen, sah ich mich nach einer Bleibe für die Nacht am besten mit etwas Schatten um. Fündig wurde ich auf einem Bauernhof mit Campingplatzbetrieb. Der Hof liegt fernab jeglicher Zivilisation, deshalb entschied ich mich meine strategischen Nudelreserven anzubrechen. Es gab Nudelsuppe, die mangels Wasser eher als gekochte Nudeln durchging. Außerdem Fertignudeln mit Spinat, die mangels Spinat eigentlich auch nur Nudeln waren. Abermals also kein 5 Gänge Menü, aber zum Auffüllen des Kalorienkontos ausreichend. So und jetzt genieße ich noch etwas die Ferien auf dem Bauernhof.
VG Euer gegrillter Euler