Freitag, 22. Juli 2016
Etappe 21 2016 Dangast nach Cuxhaven
Das Ende ist nah! Also das meiner kleinen Reise. Dabei wäre ich heute fast nicht bis Cuxhaven gekommen, denn in Brexen wollte ich mit der Weserfähre auf die andere Seite des Flusses übersetzten. Am Fähranleger sah ich aber nur eine große Baustelle und das Schild "Fährbetrieb vorübergehend eingestellt". Na toll. Ein wenig verunsichert war ich allerdings vorher schon, denn auf allen (Auto-)Schildern die ich sah, war Bremerhaven durchgestrichen. Einen Bauarbeiter fragte ich, wie man denn jetzt über die Weser komme. Die Antwort: "Müssen se janz außen rum!" Kurz auf meinem Navi nach den nächsten Überquerungsmöglichkeiten geschaut war ich wenig begeistert. Denn mit dem Fahrrad war das ein erheblicher Umweg. Kurz vor der Resignation erblickte Ich jedoch aus dem Augenwinkel einen Bus mit dem Schild ersatzverkehr. Und tatsächlich, er fuhr bis Bremerhaven und konnte mich und auch mein Rad mitnehmen. Die Busfahrt dauerte zwar auch eine knappe Stunde, war damit aber noch erheblich kürzer als die geschätzt 300 Meter Luftlinie, die ich so zurücklegte, per Umweg mit dem Rad zu bewältigen. Ein Schild dass auf den Ersatzverkehr hinweist hätte ich mir trotzdem gewünscht. So war es reines Glück, dass ich den Bus erspähte.
In Bremerhaven angekommen führte der Weg zuerst zum Hafen, dann durch den Industriehafen. Ich war erstaunt wie groß dieser war. Vorbei ging es an großen Container- und Frachtschiff, Kränen und Tanklagern. Danach orientierte sich der Radwege abermals an der Küstenlinie. Bis Cuxhaven fuhr ich mehr oder weniger den Deich entlang.
Etwas außerhalb der Stadt fand ich einen kleinen Bauernhof mit Zeltplatz. Von hier aus starte ich morgen Richtung elbfähre, vielleicht hab ich mit der ja mal mehr Glück...


Donnerstag, 21. Juli 2016
Etappe 20 2016 Norden nach Dangast
Ich merke so langsam auch am Sonnenstand, dass ich im Norden bin. Zu meiner normalen Aufstehzeit um 5 Uhr ist es hier bereits recht hell. Deshalb hab ich meinen Wecker gleich mal eine halbe Stunde vorgestellt, um die schwachen Windverhältnisse am morgen noch besser nutzen zu können. Gebracht hat es mir heute aber rein gar nichts, da ich nach guten 5km Fahrt feststellte, dass ich die Schlüsselkarte des Campingplatzes noch bei mir hatte. Also ging es wieder zurück um danach die Stecke nochmal zu radeln. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Immerhin verliefen die ersten 40km immer direkt am Deich entlang. Das war zwar ziemlich dröge, erlaubte aber ein schnelles vorankommen. Später löste sich der Nordseeradweg und führte Landeinwärts. Erste größere Stadt auf dem Weg war Jever (genau, dort wo dieses ungenießbare Bier herkommt). Darauf folgte Wilhelmshaven. Zwar waren die Radwege hier mal wieder gewöhnungsbedürftig, die Stadt und vor allem der Hafen aber sehr schön. Ganz im Gegenteil zu meinem heutigen Campingplatz. Dicht an dicht Reihen sich hier im tristen grau-weiß die Wohnwagen und Camper aneinander. Hat ein bißchen was von Plattenbausiedlung. Nur eben nicht aus Beton sondern aus Plastik. Aber wie üblich gilt: Für eine Nacht wirds reichen und morgen bin ich wieder weg.


Mittwoch, 20. Juli 2016
Etappe 19 2016 Wedde nach Norden
Deutschland hat mich wieder! Aber gleich nach Überschreitung der Grenze hab ich unser Nachbarland auch schon wieder vermisst. Warum? Nun wie ich es aus Holland gewohnt war bin ich mal drauflos gefahren. Ursprünglich wollte ich mit der Fähre in Dixum über die Ems übersetzen. Die Fährzeiten waren aber recht ungünstig, ich hätte dort etwas warten müssen. ungeduldig wie ich auf dem Fahrrad Nun mal bin dachte ich mir: Fahre ich halt mal eben außen rum. Der Weg nach Leer, wo die nächste Brücke stand war dann aber doch weiter als gedacht, so dass ich letztendlich mit der Fähre trotz Wartezeit wohl über eine Stunde schneller gewesen wäre. Zudem musste ich so sehr über die angeblichen Radwege fluchen, dass ich am liebsten wirklich wieder zurück gefahren wäre.
Letztendlich erreichte ich aber Emden und damit auch den Nordseeküstenradweg, den letzten Abschnitt meiner Tour. Das Meer habe ich allerdings noch nicht gesehen, denn der Weg führte immer hinter dem Deich entlang.
In Norden gingen so langsam meine Wasservorräte zur neige und so legte ich abermals einen Stopp auf einem Campingplatz ein. Während Wohnmobile reihenweise abgewiesen wurden, war für mich und mein Zelt noch ein Platz frei. letzteres steht bereits auf der zeltwiese und da es einen kleinen Supermarkt auf dem Gelände gibt muss ich auch nicht mehr auf nahrungssuche gehen.


Dienstag, 19. Juli 2016
Etappe 18 2016 Vledder nach Wedde
Die deutsche Grenze hab ich mit meinen 120km heute noch nicht erreicht, aber weit ist es nicht mehr. Zeit für ein kleines Resümee von Holland:
Zu den Radwegen hab ich ja schon einiges geschrieben. Nie war ich so von guter Radinfrastruktur beeindruckt. Klar es gibt auch anderswo gute Wege, aber hier gibt's es sie flächendeckend! Mittlerweile hab ich auch Landschaftlich schöne Gegenden gefunden. Heute z. B. Auf meinem Weg nach Groningen fuhr ich lange durch idyllische Wälder und sogar eine kleine Hügellandschaft. Also es sieht nicht überall gleich aus. Die Menschen hier sind auch nett und vor allem, ich weiß nicht, entspannt? Verstehen tue ich sie allerdings nicht. Wenn ich holländisch lese kann ich mir meist zusammenreimen, was da steht. Aber die Leute hier verstehen? Keine Chance. Zum Glück kommt man hier mit Englisch aber ganz gut weiter, manchmal auch mit deutsch. Wobei es vermutlich ganz hilfreich gewesen wäre so ein paar holländische Wörter zu lernen. Ja und nein zum Beispiel. Oder danke... Naja beim nächsten mal ☺
Mein Campingplatz heute in Wedde ist zumindest mal wieder ein bißchen Luxus,wobei ich mal wieder nur ein Bruchteil von dem nutzen kann, was geboten wird. Aber egal. Mein Platz liegt im Schatten, es gibt einen kleinen Laden auf dem Gelände und die Duschen sind gut, mehr brauche ich nicht.


Montag, 18. Juli 2016
Etappe 17 2016 Brummen nach Vledder
Nobel geht die Welt zugrunde. Meine heutigen Campingnachbarn haben einen Wohnwagen, der sich per Fernsteuerung einparken lässt. Ob das jetzt aber eine so große Erleichterung ist, ist fraglich. Wir sind zeitgleich angereist. Ich hab schnell mein Zelt aufgestellt, eingeräumt und bin einkaufen gefahren. Als ich wieder kam waren, sie immer noch nicht fertig. Da lobe ich mir doch meinen minimalistischen Campingansatz. Wobei so minimalistisch ist der leider gar nicht. Inklusive Fahrrad schleppe ich immerhin 50kg mit mir herum...
Bereits gestern habe ich mich von der Maas in Arnheim getrennt und der Ijssel gefolgt. Seit Zwolle fahre ich nun die NAP-Route bis zur deutsch-niederländischen Grenze an der Nordsee. Groben Schätzungen zufolge bin ich noch 2 Tage in unserem Nachbarland unterwegs.
Das Wetter meinte es auch mal wieder gut mit mir. Die letzten Tage waren eher durchwachsen mit etwas Regen und wenig Sonne. Heute war es dagegen von Anfang an warm und Sonnig. Nur der Wind frischte ab dem späten Vormittag wieder auf. Da ich gegen 14h keine Lust mehr hatte gegen ihn anzukämpfen suchte ich mir einen netten Campingplatz in der Nähe von Vledder, wo ich endlich meine Essensreserven wieder auffüllen konnte.


Sonntag, 17. Juli 2016
Etappe 16 2016 Wellerlooi nach Brummen
Auf Campingplätzen zu zelten hat sich bisher echt bewährt. Mein Zelt habe ich immer dabei, ich bin sehr flexibel, es ist recht günstig und Plätze gibt es hier in den Niederlanden wie Sand am Meer. Und es gibt noch einen schönen Aspekt: Man lernt sehr einfach interessante Leute kennen. Nicht nur mit gleichgesinnten Tourenradlern kommt man leicht ins Gespräch und tauscht sich aus, auch mit "normalen Menschen" 😉 entstehen schnell interessante Gespräche. Z. B. gestern mit Kasi, einem mittfünfziger, der nach fast tödlicher Krankheit nur noch das macht, wozu er Lust hat. Oder einer Niederländerin, die ein Buch über eine Route nach Rom geschenkt bekommen hat und jetzt einfach mal nach dorthin losgeradelt ist. Oder ein Ehepaar, das mich mal einfach so zum essen eingeladen hat und von ihren Reisen nach Südeuropa und Kuba berichtete. Doch, das Zelt ist das extra an Gewicht wert!
Weniger interessant war dagegen meine heutige Etappe. Ich fuhr weiter an der Maas Richtung Norden. Bei so guten Radwegen will ich mich ja echt nicht beklagen, aber Landschaftlich hab ich deutlich schönere Ecken gesehen. Mittlerweile betrachte ich die Niederlande auch eher so als Transitland... Immerhin mache ich ganz gut Meter. Da mir gegen Nachmittag der Wind aber doch zu sehr ins Gesicht peitschte folgte ich einem Camping-Schild und landete auf einem kleinem Bauernhof mit angeschlossenem Campingplatz. OK, der Geruch nach Schweinestall war anfangs etwas penetrant aber sonst ist es ganz nett hier. Und die gefühlt 5 Millionen Fliegen, die in der Luft kreisen lassen mich auch noch in Ruhe.☺
Kulinarisch ging es heute etwas Instant - Pastalastig zu, ich musste alle meine Stillen Reserven aufbrauchen, da es hier keine Restaurants in der Nähe gibt. Und Sonntags einzukaufen gestaltet sich auch eher schwierig. Morgen muss ich dann dringend wieder Reserven aufstocken.


Samstag, 16. Juli 2016
Etappe 15 2016 Bemelen nach Wellerlooi
Es geht also doch. Eine vernünftige Integration des Fahrrads in den Straßenverkehr. Die Niederlande sind der Beweis. Dass das Fahrrad hier einen ganz anderen Stellenwert hat als bei uns ist ja bekannt. Aber dass dieser so hoch hier ist, wusste ich bislang nicht. An fast jeder Straße gibt es Fahrrad Streifen, auch wenn die Autospur dadurch einspurig wird. Viele Straßen sind auch erst gar nicht für Autos oder motorräder freigegeben. Entsprechend viele Radler und wenige Autos sind auch unterwegs. Eine wirklich angenehme Stimmung die dadurch in der Luft liegt. Kleines persönliches Highlight heute: Eine Straße, oder besser gesagt Schlaglochwüste für Autos und daneben ein gut asphaltierter "Fietspad" - ein Radweg.
Mein Weg verlief recht nah an der Maas entlang. Stadt und Land wechselten sich ab, und ab und zu ging es mit Fähren über den Fluß. Und - ich konnte es kaum glauben- ich hatte dabei oftmals Rückenwind! ☺
An meinem heutigen Campingplatz schaffte ich es über Umwege einen Stellplatz für mein Zelt zu bekommen. Einkaufen muss ich zum Glück heute mal nicht, ich habe gestern schon vorgesorgt.


Freitag, 15. Juli 2016
Etappe 14 2016 Sankt Vita nach Bemelsen
Brrr, ist das kalt geworden. Heute Nacht waren es 6 Grad. Ich bin sehr froh meinen Mumienschlafsack mitgenommen zu haben. In einem Sommerschlafsack hätte ich vermutlich ganz schön gefroren. So war es angenehm warm. Nur das Aufstehen war ein gewisses Problem. Außerdem hab ich mir beim abbauen meines klatschnassen Zeltes fast die Finger abgefroren und gefühlt die Hälfte des gestern gemähten Rasens mitgenommen...
Die Etappe heute war dafür großartig! Ich bin die meiste Zeit auf der Vennbahn gefahren. Das war früher eine bahntrasse, die Aachen und Troisvierges verband. Jetzt wurden die Schienen entfernt und die Strecke als Radwege eingerichtet. Und was für einer! Bis auf das erste Stück war überall bestens asphaltiert, die Steigungen und Gefälle moderat, die Beschilderung vorbildlich und der Weg war hervorragend in Szene gesetzt. So gab es kleine "Bahnhöfe" - Radlerschutzhütten mit Tischen und Bänken- , dort wo auch früher die Bahnhöfe standen. Außerdem konnte man die Geschichte der Trasse und der Umgebung nachlesen. Selten habe ich einen so guten Radwege gesehen.
Die Zeit verging wie im Flug und ehe ich mich versah war ich schon wieder im deutschen Aachen. Ich durchquert die Stadt und machte mich auf Richtung Maastricht. Unbemerkt überfuhr ich die deutsch-niederländische Grenze. Bevor ich Maastricht jedoch erreichte machte ich halt an einem weiteren Campingplatz, denn es war schon nach 15h. Nachdem ich hier endlich einen Supermarkt finden konnte gibt's jetzt gleich erst mal was zu essen


Donnerstag, 14. Juli 2016
Etappe 13 2016 Ettelbruck nach Sankt Vith
*Röchel*, *schnauf* , *prust*, wer hätte gedacht, dass es hier in Luxemburg so viele Berge gibt? zwei extreme Exemplare stellten sich mir gleich zu Beginn meiner Etappe in den Weg und es gab keinen anderen Weg als frontal drüber. Ich hatte eigentlich gedacht mit der Wasserscheide hätte ich das gröbste hinter mir, doch weit gefehlt, nach 90km - mehr war einfach nicht drin- zeigte mein Navi über 1600 Höhenmeter Aufstieg an. Und die ersten 10km waren da noch gar nicht drin...
Wie auch immer, nach dem überwinden der Berge blieb es hügelig. Ich musste außerdem viele Kilometer an der Straße fahren, da es keine Radwege gab, die in meine Richtung führten. Und auch das Wetter war nicht auf meiner Seite. ständig gab es Schauer und auch der Wind kam wieder kräftig von vorn. Einzig die tolle Landschaft entschädigte für die Strapazen.
Kurz hinter der belgischen Grenze (zumindest glaube ich, dass ich in Belgien bin, eine Grenze gab es nämlich nicht) machte ich halt an einem Campingplatz und gönnte mir heute mal selbst gemachte Burger. Mit meinem Kocher muss ich das aber wohl noch etwas üben, um ein Mittelweg bei den patties zwischen roh und verbrannt hinzubekommen☺


Mittwoch, 13. Juli 2016
Etappe 12 2016 Trier nach Ettelbruck
Heimat, ich komme! Nach einem kleinen Schlenker die Mosel südwärts bin ich heute kurz hinter Trier mit der Fähre nach Luxemburg übergesetz. Das heißt von jetzt an gibt es (mehr oder weniger) nur noch eine Richtung : Nach Norden!
Doch vorher noch ein kleiner Nachtrag zu gestern. Bei meinen Gastgebern für eine Nacht hat es sich angeboten meinen Besuch auf Dienstag vorzuverlegen, weshalb ich eigentlich so meine 100 Kilometer radeln und dann den restlichen Weg mit der Bahn nach Trier fahren wollte. Da gab es nur ein kleines Problem, denn die Bahn Station lag hinter einem riesigen Berg. Auf der Karte waren es nur wenige Kilometer Luftlinie , dafür umso mehr Höhenmeter, die ich nicht gesehen habe... Ich beschloß noch etwas weiter an der Mosel zu radeln, bis ich eine bessere Stelle fand. Die kam aber leider nicht. Und so wurden aus den angepeilten 100km mal eben 168. Völlig fertig kam ich schließlich in der Stadt an (natürlich noch auf der falschen Seite der Mosel). Von da an war aber alles gut, das Essen hat die Lebensgeister in mir schon wieder geweckt. Also vielen Dank nochmal dass ich mich bei euch einquartiert durfte!
Heute hab ich es dann erstmal etwas ruhiger angehen lassen. Das Wetter war nicht sonderlich berauschend, so habe ich nach 80km an einem Campingplatz halt gemacht. Dieser liegt gefühlt auf dem Himalaya, was nicht so schlimm gewesen wäre, hätte ich nicht zum einkaufen nochmal runter und wieder hoch strampeln müssen. Dafür ist es aber schön ruhig hier.


Dienstag, 12. Juli 2016
Etappe 11 2016 Treis-Karden nach Trier
Wow, was eine Etappe. Ich wollte unbedingt heute noch nach Trier. Nach 168km hab ichs geschafft... Entsprechend fertig bin ich allerdings. Ich bleibe hier bei Freunden, Details der Tour gibt daher erst morgen, jetzt gibt's erst mal essen. Vg Euer Euler


Montag, 11. Juli 2016
Etappe 10 2016 Bingen nach Treis-Karden
Heute war Flußwechsel. Nach einigen Etappen am Rhein heißt der neue Fluß an meiner Seite jetzt Mosel. Zum Abschied zeigte sich der Rhein dann noch von seiner schönsten Seite. Von Bergen umzogen schlängelt er sich in weiten Kurven durch die sehenswerte Landschaft. Und bis Koblenz war ich diesmal nicht allein unterwegs. Ein Schotte, den ich gestern auf dem Campingplatz kennen gelernt habe begleitete mich bis zur Mündung der Mosel in den Rhein. Er ist mit leichtem Gepäck und seinem Rad nach Basel geflogen, um von dort Richtung Heimat zu radeln. In Koblenz trennten sich unsere Wege und ich fuhr allein weiter die Mosel hinauf. Und einen wichtigen Verbündeten der letzten Etappen habe ich in Koblenz ebenfalls verloren: Den Wind. Da mein Weg einen deutlichen Knick in Richtung Südwesten machte, blies er mir fortan mit aller Kraft ins Gesicht.
Einzige Entschädigung war die tolle Landschaft der Mosel, die sich von Weinbergen gesäumt ihren Weg durch das Land gebahnt hat. Am Campingplatz angekommen, ist mal wieder warten angesagt, die Rezeption hat erst ab 15h offen.


Sonntag, 10. Juli 2016
Etappe 09 2016 Altrip nach Bingen
Gahhh, gibt's bei euch auch so viele Mücken? Die Biester lauern schon morgens vor meinem Zelt, um sofort, wenn ich den Kopf herausstrecke fast in Schwärmen über mich herzufallen. Eine Platz zum frühstücken zu finden an dem man nicht gleich unfreiwillig Blut spendet ist auch nicht einfach. Und dabei bin ich schon komplett zerstochen, denn Autan hilft auch nur bedingt. Ein Radlerpaar, dass ich vor ein paar Tagen getroffen habe, hatte mich schon vor der Plage hier gewarnt. Immerhin, tagsüber ist es den Viechern wohl zu warm, dann hat man mal seine Ruhe,wobei dann manchmal auch Wespen die Schicht übernehmen.
Mein Weg führte unterdes heute weiter den Rhein hinab. Mit den anfänglich guten Wegen war es im Großraum Mainz dann aber erst mal vorbei. Hier war ich doch sehr oft am Fluchen, wie man denn sowas bauen, geschweige denn als Radwege deklarieren kann. Meist besann ich mich allerdings und war froh hier überhaupt einen Weg zu haben...
Der Rhein zeigte sich dann endlich auch mal von seiner schönen Seite, bisher war ich vom Anblick ja eher enttäuscht gewesen. Doch kurzzeitig ging es heute durch Weinberge direkt am Fluss entlang. Und ich bin zuversichtlich dass das nicht das letzte mal war.
der heutige Campingplatz liegt abermals direkt am Fluß und ist von der Kategorie auch eher am unteren Ende einzuordnen. Schatten auf der Zeltwiese ist Fehlanzeige, die Duschen befinden sich in einem separaten Container und wurden schon von meinen Vorgängern geflutet und direkt hinter mir verläuft eine Bahntrasse. Aber sonst ist alles gut.😀.


Samstag, 9. Juli 2016
Etappe 08 2016 Rheinmünden nach Altrip
Ich suche mir meine Campingplätze ja nach der Lage aus, nicht nach anderen Kriterien. Ich peile am Abend vorher grob 2-3 Plätze an und je nachdem wie gut ich durchkomme bleibe ich bei einem oder fahre noch weiter. So auch heute. Der gestrige Platz war ja ein nobles Familienressort mit top Ausstattung. Fast schon luxuriös. Das Wort "Luxus" würde ich mit meiner heutigen Bleibe eher nicht in Verbindung bringen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich nenne es einfach mal rustikal.
Wie auch immer, der Weg hierhin führte auch heute wieder den Rhein hinab. Zunächst rechtsseitig, Bei Wörth ging es dann auf Rheinland-Pfälzische Seite. Was jetzt wie eine Randnotiz rüber kommen mag, hatte für mich aber einen großen Vorteil: Asphaltierte Straßen! ungefähr seit Basel war ich meist auf Sand - und Schotterwegen unterwegs. Sie waren einigermaßen befahrbar aber schon sehr schlaglochgespickt und extrem staubig. Das Wechseln der Flussseite war also quasi mein Luxus für heute.